Direkt zum Hauptbereich

Vintage Kinderporträt

In der Vorweihnachtszeit stehe ich nicht nur ganz viel im Studio, sondern sitze auch lange und ausgiebig in meiner digitalen Dunkelkammer um nicht nur zu retuschieren, sondern auch kunstvoll, märchenhaft oder nostalgisch den Retuschepinsel zu schwingen.




Porträts wie dieses hier sind kleine Zeiträuber aber es macht so unglaublich viel Spaß dieses nostalgische Finish auf die gelungenen Porträts aufzusetzen. Ich werde oft gefragt, 'Warum macht das so viel Arbeit? Das sieht man doch gar nicht!'
Doch - ich finde schon! Man sieht es! Es ist nicht nur einfach ein hinein kopierter Hintergrund, es sind mehrere, aufeinander gelegte Texturen, die natürlich nicht in der zarten Haut des Kindes sichtbar sein sollen. Und damit geht die Arbeit los. Schnell ist eine Stunde rum und immer noch wird gepinselt und geschaut, ob der gewünschte Look passt ...

Es steckt viel Liebe in der Fotografie. Nicht nur beim Auslöser drücken, sondern auch im Nachhinein. Und in den Requisiten ... Diese alte Zinkwanne konnte man im Original nicht gebrauchen. Sie war verrostet und hatte ihre besten Zeiten bereits erlebt. Doch das konnte und wollte ich nicht akzeptieren. Schließlich habe ich sie von einem Bauernhof gerettet, dort vegetierte sie als Stehrümchen in der Pampa und der Besitzer hatte Null Verwendung.

Ich konnte sie im Shooting nicht einsetzen, da das rostige Ding so vor sich hin krümelte. Ich beschloss sie anzustreichen. Zuerst  habe ich sie geschliffen, von innen und außen. Anschließend mit drei unterschiedlichen Shabby-Farben gestrichen. Dann wurde wieder geschliffen und gestrichen und zu guter Letzt kam farbloser Lack drüber. Nun hat sie einen festen Platz in meinem Studio und erfreut die Kleinen beim spielen.

Habt einen schönen 2ten Advent.
Liebe Grüße Jana


P.S. An die Mama des kleinen Entdeckers sende ich ganz besonders liebe Grüße. Ich bedanke mich für ein unkompliziertes 'JA' zur Veröffentlichung!

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ein neues Requisit

… ich bin für euch immer auf der Suche nach neuen/alten Requisiten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie groß die Freude ist, wenn ich wieder ein neues ‚Schätzchen‘ gefunden habe… Für mich ist das dann manchmal wie Weihnachten und Ostern zusammen. Nostalgisches Porträt einer Einjährigen - Foto Jana Bath 2017 So auch bei diesem Stück. Ich schlenderte über einen antiken Trödelmarkt und erblicke diese kleine Couch. Mein Entschluss stand sofort fest: ‚Die muss mit!‘ Wenig später war ich mächtig stolz mit dem Prachtstück unterm Arm in Richtung Auto unterwegs. Xmal wurde ich angesprochen… ‚Wollen Sie die verkaufen?‘ — ‚NEEEEEEEIN!!!‘ Das wollte ich natürlich nicht und seitdem hat dieses kleine Möbelstück nun einen festen Platz in meinem Studio gefunden. Natürlich wollte ich es auch gleich ausprobieren. Wie mag es wirken? Hat ein Wonneproppen-Baby ausreichend Platz und kann so ein kleiner Zwerg meine Miniaturcouch überhaupt leiden? Fragen die sich natürlich über einen kurzen un...

Marienkäfer

Das war die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es gibt kaum Marienkäfer in diesem Jahr. Aber es stimmt ... 'Wer sucht, der findet' und so haben wir am gestrigen Sonntag ein gepunktetes Fotomodell entdeckt. Der kleine Kerl hatte es sich im Gras gemütlich gemacht, ein Wunder dass ich ihn dort überhaupt ausfindig machen konnte. Nun, das Modell war gefunden und zwei fotofröhliche Leute (Junior und ich) lagen im Gras. Nun grübelten wir zu Zweit, wie wir ihn besser in Szene setzen können. Immer und immer wieder lockte mein Sohn ihn auf seinen Finger und setzte ihn geduldig auf einen Grashalm, bis er endlich still sitzen blieb. So konnten wir noch ein bisschen Deko mit ins Bild bringen (gelbes Blümchen im Hintergrund) und das Fotoset war perfekt. Die restlichen Besucher des Botanischen Gartens schauten etwas verwirrt, warum wir uns so gespannt ins Gras gelegt hatten, aber das war egal, denn das Ergebnis zählt. Nikon D800+Sigma 105 mm Makro, ISO 800, f16, 1/200s Wer auch mal...

Haiku-Fotografie. Der Zauber der Leichtigkeit

Die Perfektion die mir inne wohnt, ist wertvoll, hilfreich und bedeutend - für meine Arbeit als Porträtfotografin und Fotocoach. Doch hat Perfektion auch ihre Tücken. Sie treibt dich umher, lässt das Bauchgefühl oftmals im Tiefschlaf und arbeitet kopforientiert. Ich sehne mich nach einfühlsamer Leichtigkeit und unkompliziertem Sehen. Das habe ich vor Jahren in der Haiku-Fotografie entdeckt und gebe diese fotografische Lebensphilosophie gerne weiter. Gerade neulich berichtete mir eine Fotokursteilnehmerin, drei Monate nach Beendigung des Ganztageskurses, wie heilsam sie die Vermittlung der meditativen Fotografie empfindet. Sie war an einem Burn Out erkrankt und konnte viele Monate ihre Kamera nicht zur Hand nehmen, die ihr Mann ihr liebevoll zum Weihnachtsfest schenkte. Der Haiku-Fotokurs brachte die entscheidende Wendung. 'Nie ging es mir in letzter Zeit besser ...!' schwärmte sie und mich durchfuhr eine Gänsehaut nach der anderen. Meine Serie 'Haiku-allein im Gras' ...