Direkt zum Hauptbereich

Lensbaby Velvet 56 im Botanik-Test

Gestern bin ich bei strahlendem Sonnenschein am späten Nachmittag noch schnell in den Botanischen Garten spaziert, um mein neues Lensbaby unter natürlichen Bedingungen zu testen. Es ist etwas schwerer als mein Favorit, das Lensbaby Sweet 50 aber trotzdem noch super tragbar.

Die enorme Lichtstärke von 1.6 Blendenöffnung hat mich schier umgehauen oder besser geblendet. Man muß ein Feeling für das Objektiv entwickeln, um nicht andauernd die Bilder mit Überbelichtung zu produzieren. Ich arbeite stets im manuellen Modus, so dass ich ISO und Belichtungszeit sowie die Blende manuell reguliere. Die Blende dieses Lensbabys und des Sweet 50 ist eine Arbeitsblende, ich kann die Veränderung am Motiv sofort wahrnehmen, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Das Lensbaby Velvet eigene Überstrahlen bei Offenblende ist ebenso gut zu erkennen und wird mit Schließen der Blende abgemildert oder verschwindet. Bei einer Springblende würde man diese Veränderungen erst nach der Aufnahme erkennen, denn diese schließt sich auf die vorgewählte Blendenstufe erst mit Betätigung des Auslösers.

Foto-Kreativwerkzeug Velvet 56

Die starke Weichzeichnung bei Blendenstufe 1.6 ist tatsächlich extrem und wird schon bei Schließen der Blende auf 2.0 weniger und überschaubar. Ich habe mir wegen der Besonderheit des Velvet 56, der Weichzeichnung dieses Objektiv zugelegt und wurde nicht enttäuscht. Besonders interessant für mich, das stimmungsvolle Bokeh, das unwichtige Dinge gekonnt verschwinden lässt. Schau auf das Kirschzweigfoto, der Baum steht vor einem Häuserblock, den ich nicht unbedingt mit auf meinem Naturfoto abbilden wollte. Das Velvet schafft es, den Hintergrund in eine spannungsvolle Szenerie zu verwandeln und somit einen ganz eigenen Blick auf die wichtigen Dinge des Lebens zu werfen.

Kirschzweig vor einem Häuserblock - Nikon D 850, Lensbaby Velvet 56 mm - Foto Jana Bath 2020



Mit dem Velvet 56 habe ich mir ein weiteres sehr kreatives Werkzeug aus dem Hause Lensbaby zugelegt. Die entstehenden Effekte kann ich gestalterisch sehr gut für meine Naturfotografie oder die Haikufotografie einsetzen. Die Fotografie mit diesem Objektiv bereitet nicht nur Spaß durch die hochwertige Verarbeitung und den kreativen Charakter der Bildergebnisse, sondern man wird als Fotograf zu neuen Blickwinkeln 'gezwungen' und entdeckt die Welt durch das Objektiv noch einmal völlig neu. Ein Test im Porträtbereich ist angedacht.

TFP-Model gesucht:

Für den Porträttest des Lensbaby Velvet 56 mm suche ich derzeit noch ein TFP-Model. TFP heißt in Kurzform, du stellst dich für die Fotos zur Verfügung, das Shooting ist kostenfrei und du erhälst die Dateien. Die Ergebnisse werde ich auf meiner Webseite und auf meinem Blog sowie bei Insta veröffentlichen. Ich benötige ein gepflegtes, blondes Langhaarmodel (weiblich), Alter bis max. 35 Jahre. Größe, Gewicht und Konfektion ist unwichtig. Bewerbungen nur schriftlich an jana@foto-bath.de mit kurzer Vorstellung und einem unbearbeiteten Selfie.

Eine Übersicht der verfügbaren Fotokurse gibt es HIER.

Extrem weichgezeichnet - Das Lensbaby Velvet 56 mm in der Natur - Jana Bath 2020

Das Velvet übernimmt eine 1A Hintergrundgestaltung - Foto Jana Bath 2020

Die Offenblende 1.6, Lensbaby Velvet 56, Foto Jana Bath 2020

Blendenöffnung 2.0, der Effekt lässt sich gut regulieren - Foto Jana Bath 2020

Wie weichgespült - Lensbaby Velvet 56 - Foto Jana Bath 2020


Beliebte Posts aus diesem Blog

S/w Bilder mit dem Lensbaby Sweet 50

Weil euch mein erster Post mit dem Lensbaby Test so gut gefallen hat, habe ich hier noch ein paar Bilder für euch. Diesmal habe ich mich für die aussagekräftige S/w-Variante entschieden. Während der Bildbearbeitung läuft leicht sentimentale Musik der 80-iger. Soeben hat mir Alison Moyet von Yazoo 'erzählt' dass sie nicht nur eine Seite in meinem Tagebuch sein möchte und Depeche Mode mit 'Get the Balance right' sitzt schon in den Startlöchern. Mit dieser Musik habe ich meine Teenagerzeit verbracht und über den einen oder anderen Pickel in meinem Gesicht philosophiert. Heute höre ich immer noch gerne die alten Titel von damals und philosophiere vor dem Läppi darüber, warum ich einen Faible für Schwarz-Weiß-Fotografien ausgeprägt habe. Diese Frage wird mir auch sehr oft von meiner Kundschaft gestellt. Die Antwort darauf ist immer gleich. "Weil sich das Auge auf das Wesentliche konzentrieren muss und von keiner Farbe abgelenkt wird." Das beinhaltet, dass man s...

Vintage Kinderporträt

In der Vorweihnachtszeit stehe ich nicht nur ganz viel im Studio, sondern sitze auch lange und ausgiebig in meiner digitalen Dunkelkammer um nicht nur zu retuschieren, sondern auch kunstvoll, märchenhaft oder nostalgisch den Retuschepinsel zu schwingen. Porträts wie dieses hier sind kleine Zeiträuber aber es macht so unglaublich viel Spaß dieses nostalgische Finish auf die gelungenen Porträts aufzusetzen. Ich werde oft gefragt, 'Warum macht das so viel Arbeit? Das sieht man doch gar nicht!' Doch - ich finde schon! Man sieht es! Es ist nicht nur einfach ein hinein kopierter Hintergrund, es sind mehrere, aufeinander gelegte Texturen, die natürlich nicht in der zarten Haut des Kindes sichtbar sein sollen. Und damit geht die Arbeit los. Schnell ist eine Stunde rum und immer noch wird gepinselt und geschaut, ob der gewünschte Look passt ... Es steckt viel Liebe in der Fotografie. Nicht nur beim Auslöser drücken, sondern auch im Nachhinein. Und in den Requisiten ... Die...