Direkt zum Hauptbereich

Stilllife unter erschwerten Bedingungen

Vorbereitung auf das Fineart Seminar

Am Wochenende hatte ich ein kleines bisschen Zeit, um mich den frisch aufgeblühten Kirschzweigen zu widmen. Und das tat ich auch bäuchlings auf dem Teppich, eine alte Gardine sollte einen Hauch von dezentem Chichi drumherum verbreiten. In Vorbereitung auf mein Stilllife Seminar - Fineart mit Bath fertige ich Bildbeispiele an. Es sind noch zwei Plätze verfügbar! Die genauen Informationen zum Fineart Seminar am 28. März 2020 von 10 - 14 Uhr in meinem Fotostudio. Maximal 3 TN/ Kosten pro TN 159,- Euro mit Zertifikat. Interessante Post zu meinem Fineart-Seminar findest du hier:
https://janabath.blogspot.com/2020/01/in-vorbereitung-auf-ein-ganz-besonderes.html
https://janabath.blogspot.com/2020/01/fineart-mit-bath.html
https://janabath.blogspot.com/2020/01/liebeserklarung-auf-fineart.html


Das Bildergebnis und der 'Versuchsaufbau'

Meinem Lensbaby Sweet 50 (ich warte immer noch äußerst ungeduldig auf die Ankunft des Velvet 56!!! grrr) setzte ich mal wieder die 'Brille' auf und begann meine sonntägliche, fotografische Meditation.

Ruhig und konzentriert wählte ich zunächst die passende 'Brille' (Nahlinsenset für mein Lensbaby Sweet 50) und verstellte zärtlich den Schärfepunkt. Ich arrangierte und drapierte die Gardine ständig neu und freute mich diebisch über die zarten Ergebnisse auf meinem Display.


Fineart Stillleben, Kirschblüten in einer Gardine und einem Glas - Foto Jana Bath 2020

Detailaufnahme Kirschblüte Fineart - Jana Bath 2020

Making off - Hinter den Kulissen - So sieht die Aufnahmesituation aus - Foto Jana Bath 2020


Der Störenfried

Doch irgendwas störte meine fast meditative Arbeit. Das Motiv rutschte immer wieder aus der Schärfe. Bei der Arbeit mit einem Makroobjektiv oder Nahlinsen ist die Schärfeebene sehr gering. Eine kleine Bewegung oder ein Windhauch machen das soeben scharfgestellte Motiv zunichte. Einen Windhauch konnte ich ausschließen, da ich im Innenbereich gearbeitet habe. Ich habe das vorhandene Sonnenlicht genutzt, welches durch die große Terassentür herein schien, um ein natürliches Ergebnis zu erzielen. Ich schaute zur Seite und hatte nun den Störenfried entdeckt. Dieser saß gut getarnt unter dem Rest der Gardine und schaute mir beim Arbeiten zu oder beobachtete das Vogelhäuschen im Garten.

Dem kleinen Strolch konnte ich nicht böse sein, der Anblick war zuckersüß! Schaut selbst. Doch hat er noch dem ganzen eine Krone aufgesetzt, denn als ich ihn aus der Gardine heraus geholt hatte und ich nun dachte, dass ich meine Arbeit ungestört weiterführen konnte, wurde ich erneut eines besseren belehrt.

Herrlich! Toni liebt Gardinen! - Foto Jana Bath 2020

Der Störenfried meditiert auch - Foto Jana Bath 2020

Mein Zweig wackelte erneut, doch unter der Gardine war es ruhig. Ich nahm die Kamera vom Auge und sah wie der kleine Kerl ganz vorsichtig am Ende der Kirschzweige knabberte. Als ich ihn daraufhin etwas böse ansah, verschwand er kurzerhand mit dem gesamten Zweig! Danach war er nicht mehr zu gebrauchen, alle Blüten waren abgefallen. Der kleine Zweigdieb hatte wohl seine Mission erfüllt und nun einen Spielkameraden gefunden. 'Rück den Zweig wieder raus!' animierte ihn zu einer wilden Verfolgungsjagd durch die Bude ...

Die Oberfrechheit! Jetzt klaut er auch noch das Fotomodell! Foto Jana Bath 2020

Beliebte Posts aus diesem Blog

Haiku-Fotografie. Der Zauber der Leichtigkeit

Die Perfektion die mir inne wohnt, ist wertvoll, hilfreich und bedeutend - für meine Arbeit als Porträtfotografin und Fotocoach. Doch hat Perfektion auch ihre Tücken. Sie treibt dich umher, lässt das Bauchgefühl oftmals im Tiefschlaf und arbeitet kopforientiert. Ich sehne mich nach einfühlsamer Leichtigkeit und unkompliziertem Sehen. Das habe ich vor Jahren in der Haiku-Fotografie entdeckt und gebe diese fotografische Lebensphilosophie gerne weiter. Gerade neulich berichtete mir eine Fotokursteilnehmerin, drei Monate nach Beendigung des Ganztageskurses, wie heilsam sie die Vermittlung der meditativen Fotografie empfindet. Sie war an einem Burn Out erkrankt und konnte viele Monate ihre Kamera nicht zur Hand nehmen, die ihr Mann ihr liebevoll zum Weihnachtsfest schenkte. Der Haiku-Fotokurs brachte die entscheidende Wendung. 'Nie ging es mir in letzter Zeit besser ...!' schwärmte sie und mich durchfuhr eine Gänsehaut nach der anderen. Meine Serie 'Haiku-allein im Gras' ...

Fotopapiere und Fineart Prints

Mein neues Lieblingspapier Es hat eine beeindruckende Schärfe und ist so umwerfend matt, dass es einen samtartigen Eindruck vermittelt. Dieser Fineart Print gibt die zarten Texturen, die ich bei diesem Vintage Bild in den Hintergrund gelegt habe, 1:1 wieder. Es vermittelt dem Motiv, in diesem Falle dem Kind, der nostalgischen Wanne und dem Hintergrund eine Zartheit, die ich so noch bei keinem Fotopapier gefunden habe. Samtiges Matt und reflektionsfrei - mein neues Lieblingspapier Ein zusätzlicher, großer Pluspunkt: Es reflektiert absolut nicht, egal wie das Licht auftrifft. Dieses Papier vermittelt einen sehr künstlerischen, fast gemalten Eindruck und besticht durch die samtige Oberfläche und der Wiedergabe feinster Details. Zukünftig werde ich meine Kunden vor die Wahl stellen, ob sie diese Oberfläche oder die herkömmliche Variante für ihre Bilder wünschen. Dieser Print kostet im Format 13x18 cm 15,- Euro/Stück in der Nachbestellung. Detailgenaue Wiedergabe feinster Bi...

Sichtbares Nichts - Gedanken zur Haikufotografie

Wir verlieren Zeit, Dinge, Freunde. Wir erleben Schmerzen durch seelische oder körperliche Wunden, wir leben oder erleben unsere Zeit, je nach Gemütslage. Begegnungen wiederholen sich wie Jahreszeiten, Wunden heilen oft, manchmal auch nicht. Wir erinnern uns an all dies und vergessen, was wir vergessen wollen. Was bleibt? In der Natur wird es deutlich, welchen Platz wir im Großen und Ganzen einnehmen. Einen winzig kleinen, ein µ (My), eigentlich gar keinen. Schau auf eine Wiese. Du schaust unbedeutend hinab und nimmst kaum wahr, was darin passiert. Sie verwandelt sich im Wechsel der Jahreszeiten irgendwann in ein unbedeutendes Nichts um in nächster Generation den Zyklus neu zu beginnen. Alles was war, bleibt nicht dort, nicht einmal ein Fußabdruck oder die Wunden eines Rasenmähers. Die herrlichen Frühlings-und Sommertage schwinden, auch aus unserer Erinnerung und wir vergessen die Unbedeutsamkeit der wenigen Zeit auf der Wiese. Und nicht nur wir vergessen, die Natur vergisst uns ...