Direkt zum Hauptbereich

Liebeserklärung auf Fineart

Ich liebe Fotos mit Interpretationsspielraum. Und der ist bei meiner 'Liebeserklärung' reichlich vorhanden. Natürlich habe ich mir bei der Anfertigung des Tulpenfotos etwas gedacht. Es war der bevorstehende Valentinstag der mich dazu inspirierte. Und natürlich die Tulpen. Diese Blumen sind frisch und im Alterungsprozess ein lohnendes Motiv. Wenn sie dann ganz hinüber sind allerdings auch.

Als ich dieses Foto arrangierte benötigte ich jede Menge Geduld. Das ineinander Verzwirbeln der Blüten ließ sich zunächst nicht so einfach umsetzen. Ich wollte natürlich die beiden Blüten auch nicht knicken. So bog ich sie vorsichtig in die gewünschte Richtung und irgendwann blieben sie dann tatsächlich so und waren zum Fototermin bereit.

'Liebeserklärung' - Liebe auf die feine Art - Foto Jana Bath 2020
Doch als ich die Ergebnisse auf dem Rechner betrachtete war da so viel mehr und mein Kopfkino ist sofort gestartet. Denn auf diesem Bild sehe ich nicht nur ein umwerfendes Postkartenmotiv für einen Valentinsgruß, sondern so viel mehr.

Man sagt, dass Fotografen in ihren Bildern manchmal einen kleinen Seelenstriptease hinlegen. Und tatsächlich. Bei diesem Bild wird es deutlich. Ich habe darin so alles untergebracht, was ich mir vom Leben wünsche und bei anderen so bewundere. Das Altwerden mit einem geliebten Partner.

Die zwei alternden Tulpen stehen zueinander, trotz Verlust der Jugendlichkeit und einiger Blütenblätter. Sie neigen sich zärtlich zueinander, so als flüsterten sie: 'Ich liebe Dich!'.
Die immer noch sehr knackig grünen Blätter, die beide jeweils in eine andere Richtung zeigen, stehen für die Individualität trotz gemeinsamer Zeit.

Ich könnte noch etliche Denkansätze liefern und schaue erneut auf das Foto mit der 'Liebeserklärung' und bin von der Bildaussage mehr als nur begeistert.






Das erste FINEART - Seminar STILLLEBEN- Samstag 28. März 2020 10 - 14 Uhr im Studio, max. 3 Teilnehmer/keine kommerzielle Nutzung
Kosten: 159,- Euro
mit Zertifikat
Anmeldungen: jana@foto-bath.de

Noch mehr Infos und Bilder zu anderen Themen auf meiner Webseite.

Fotokurs Rostock - fotografieren lernen - Fotoseminar - Fotoschule


Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Natur fühlen

Wer aufmerksamer Leser meines Blogs ist, der weiß, dass ich mich schone eine ganze Weile fotografisch mit dem Thema Haiku beschäftige. Bevor ich das tat, wusste ich nicht, dass diese besondere Art, Fotos zu machen, bereits einen Namen trägt. Was ich jedoch wusste, diese Zeit in der Natur, meistens auf einer Wiese, geben mir ganz viel. Ich kann Zeit und Raum völlig vergessen und beobachte nur durch die Kamera. Nur manchmal durchbreche ich die Stille, mit einem sanften Klick auf den Auslöser. Wer 'Haiku' googelt erfährt, dass es ein Haiku ein kleines, dreizeiliges japanisches Gedicht ist, welches aus 5 - 7 - 5 Silben besteht. Es beschreibt in lyrischer Kurzfassung ein erlebten Naturmoment, die melancholische Wiedergabe eines persönlichen Glücksmoments in einer beeindruckenden Einfachheit. Ich könnte mich darin verlieren, meinen Moment festzuhalten, in die Natur hineinzuschauen und nicht nur oberflächlich darauf. Im Gras zu liegen, durch das Makro-Objektiv die faszinierende ...

Das Streben nach Perfektion

... hat mich nicht nur in meinem Beruf oftmals an die Grenzen geführt. So manches Mal habe ich gezweifelt, gerade als es vor 15 Jahren darum ging, sich selbständig zu machen. Das ständige Streben nach dem perfekten Bildergebnis, dass es so noch nie gab und alles andere übertrifft. Das ist natürlich fotografisch völliger Blödsinn, irgendwer hat irgendwo schon einmal genau dieses Foto so oder etwas anders umgesetzt. Sicher anders, vielleicht besser, vielleicht kreativer - also wieder Grund zum Zweifeln und dem Hinterherjagen nach dem Motiv Null, was dann auch wieder 1.0 oder 6.0 wird. Ich habe Perfektion gefunden, da wo ich sie am wenigsten vermutet habe. In der Natur und einer meditativen Art diese fotografisch zu betrachten. Sozusagen eine fotografische Meditation. Ich suche Motive in meiner Freizeit nur noch sehr selten. Meistens finden sie mich. Das Zauberwort heißt Haikufotografie. Dabei gebe ich dem Betrachter keine Bildaussage vor sondern lasse dem 'Leser' meines Bilde...

Heiße Liebe - mein Lensbaby Sweet 50

Ja das muss wohl wirklich eine heiße Liebe sein, wenn einem bei 3 Grad die Finger fast abfrieren, man aber trotzdem nicht aufhören kannst zu fotografieren. Als heute so gegen 13.30 Uhr die Sonne durch kam, habe ich mir meine Nikon geschnappt und bin mit dem Lensbaby Sweet 50 zum Botanischen Garten spaziert. Ich genieße diese Momente der Ruhe, die nur mir gehören, die ich durch meine Kamera beobachte und mit ihr interpretiere. Mit jedem tiefen Durchatmen und dem Wissen um die freie Zeit, die mir manchmal am Sonntag zur Verfügung steht, kommt die innere Ruhe  zurück. Das stille Beobachten der Natur mit der Kamera ist wie tiefe Meditation. Die Arbeit mit dem Lensbaby Sweet 50 verstärkt diesen Effekt um einiges, da nicht einmal das zarte Summen des Autofokus zu hören ist, da die Scharfeinstellung manuell erfolgen muss. Lediglich das Verstellen der Blende, das sogenannte Auf-und Abblenden verursacht ein minimales aber wohl bekanntes Geräusch. Es ist wie eine Zeitreise, zurück in die...